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Gewichtsdecken bei Schlafstörungen?

Heutzutage hat so gut wie jede Krankheit ihre eigene Diagnose. Egal ob Verhalten, Psyche oder Gelenke. Jede bekannte Störung kommt mit einer eigenen Behandlung oder Tipps zur Linderung ihrer Symptome daher.

Manche dieser Krankheitsbilder haben oft ausgefallene Behandlungsmethoden. Viele davon Hausmittel, natürlich oder einfach nur wenig bekannt. Eine dieser weniger bekannten Behandlungen sind Gewichtsdecken.

Therapie- bzw. Gewichtsdecken haben immer wieder bewiesen, dass sie ein wirkungsvolles Hilfsmittel im Kampf gegen schlaflose Nächte sein können. Diese Schlafstörungen können durch ganz verschiedene Krankheiten oder Störungsbilder ausgelöst werden.

Gewichtsdecke? Was ist das?

Um es kurz zu machen: Eine Therapiedecke (auch genannt Gewichtsdecke) ist eine Bettdecke, die durch eine besondere Füllung mehr wiegt als eine normale Bettdecke. Diese Füllung besteht oft aus sehr kleinen Glasperlen oder anderen Materialien.

Außerdem gibt es zwei Grundarten dieser schweren Decken zwischen denen man sich entscheiden kann. Entweder als waschbare Decke, die ohne einen Bezug auskommt oder als Decke mit verschiedenen Bezügen für verschiedene Jahreszeiten. Hat die Decke einen Bezug, so ist alles nach dem Waschen sehr viel schneller wieder trocken. Allerdings muss durch das Gewicht eine schwere Decke im Bezug selbst befestigt werden. Das geschieht oft mit Bändern, die an angenähten Ösen befestigt werden. So zum Beispiel bei den Therapiedecken von LEVIA 

Ösen einer Gewichtsdecke

Ösen einer Gravity-Gewichtsdecke

Wie genau funktioniert eine Gewichtsdecke?

Das Prinzip ist im Grunde nicht neu, sondern wird schon länger in der Autismustherapie genutzt. Auch bekannt unter dem Namen Festhaltetheraphie ist eine schwere Decke in der Lage etwas hervorzurufen, das in der Forschung zuweilen als DPTS (Deep Pressure Touch Stimulation) bezeichnet wird. Dieses Druckgefühl beeinflusst neurologische Prozesse in einer Art und Weise, die in der Lage ist beruhigende Gefühle zu induzieren.

Schlafstörung, Schlafproblem oder Durchschlafstörung: Viele Namen für das Gleiche Problem.

Eine Nacht ist lang und nur wenigen Menschen ist es vergönnt, diese in Frieden zu verbringen. Störungen des Schlafverhaltens treten bei nahezu allen Menschen zu verschiedenen Zeiten auf. Solange diese nur wenige Tage anhalten sind sie allerdings unbedenklich. Wenn sie allerdings länger als 3-4 Wochen andauern ist es ratsam es diese einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.

Mindestens 10% der Bevölkerung sind von sogenannten Schlafstörungen betroffen. Sie können unterschiedliche Bereiche der Nachtruhe stören. Manche Personen leiden an Einschlafstörungen, während andere Probleme mit dem Durcjhschlafen haben. Die Ursachen können im Bereich der seelischen oder körperlichen Gesundheit liegen.

Auslöser

Aus Laiensicht kommen Schlafstörungen ohne ersichtlichen Grund. Oft sind hier diffuse Ursachen der Auslöser. Schon ein gesteigertes Stresslevel im Alltag genügt um eine Veränderung der Nachtruhe herbeizurufen.

Doch auch der Lebensstil, Substanzen oder gesundheitliche Erkrankungen können der Grund sein. Im folgenden werden ein paar der Schlafstörungen aufgezählt, bei denen Personen oft von einer Besserung durch die Nutzung einer Gewichtsdecke gesprochen haben.

Auslöser von Schlafstörungen bei denen Gewichtsdecken eingesetzt werden

Restless Legs Syndrom / Unruhige Beine

Restless-Legs Syndrom oder auf Willis-Ekbom Krankeit ist eine neurologische Störung die den Bewegungsreiz der Beine beeinflusst. Betroffene haben oft Schwierigkeiten ihre Beine still zu halten. Besonders störend ist der Einfluss dieser Krankheit auf das Einschlafverhalten. Denn besonders abends kann es die Betroffenen am Einschlafen hindern. Die Symptome verstärken sich oft wenn man sich hinlegt oder ruhig sitzt. Sofern RLS nicht behandelt wird und als sehr stark einzustufen ist, kann es zu Schlafentzug, Depression und anderen Beeinträchtigungen führen.

Einr Gewichtsdecke kann hier Abhilfe schaffen, da sie die Beine physisch beschwert. Patienten haben oft berichtet, dass sie mit einer Therapiedecke besser ein- und durchschlafen.

Ausführliche Informationen zum Restless-Legs Syndrom gibt es hier

Störungen der Sinnesverarbeitung

Störungen der Sinnesverarbeitung gehen auf die Erkenntnis zurück, dass Menschen ihre Umwelt stets durch unterschiedliche Eindrücke wahrnehmen. Dabei nimmt das Gehirn nicht nur Reize wie Schmecken, Riechen, Sehen oder Hören wahr. Zugleich steuert das Gehirn ebenfalls die Körperhaltung, Bewegung oder Schwerkraft. Eine Aufnahme aller erfasster Informationen erfolgt über Rezeptoren. Infomationen werden über Nervenbahnen in verschiedene Hirnareale weitergeleitet. Liegt hierbei eine Störung vor, sind Patienten nicht oder nur unzureichend in der Lage, diese Informationen miteinander zu verknüpfen oder zu organisieren. In diesem Fall sind Betroffene nicht dazu fähig, angemessen auf ihr Umfeld und ihre Umwelt zu reagieren. 

 

Krankheitsbilder bei Störungen der Sinnesverarbeitung weichen deutlich voneinander ab. Leiden Betroffene an einer Reizüberflutung, klagen diese beispielsweise an Schlafstörungen durch ein Aufwachen bei leisesten Geräuschen oder einer Aversion gegen viele Lebensmittel. Ist die Reaktion auf eingehende Reize bei Menschen zu gering, sind beispielsweise Aufwachprobleme oder eine gering ausgeprägte Schmerzwahrnehmung die Folge. 

ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit Syndrom)

ADHS ist die Abkürzung für eine Erkrankung, die ebenfalls als Aufmerksamkeitsstörung sowie Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung bezeichnet wird. Betroffene Kinder leiden unter einer starken Störung der Aufmerksamkeit. Häufig ist die Impulskontrolle und Wahrnehmung so stark ausgeprägt, dass Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen eine häufige Folge sind. Daraus resultieren wiederum deutliche Schwierigkeiten, die in alltäglichen Situationen in der Familie, im Kindergarten oder der Schule auftreten.

 

Auslöser von ADHS ist eine neurobiologische Funktionsstörung des Gehirns. Wichtige Signale bzw. Informationen werden bei dieser Erkrankung fehlerhaft übermittelt. Besonders deutlich kommen die Symptome im Kindergarten- und Schulalter zum Vorschein, wenn sich die jungen Patienten erstmals in ein Regelwerk äußerer Strukturen integrieren müssen. Dann bedarf es individueller Therapiemaßnahmen sowie eines gut informierten und verständnisvollen Umfelds, um die Verhaltensauffälligkeiten zu behandeln. Eine Heilung ist allerdings nicht möglich. 

Fibromyalgie

Fibromyalgie – auch als Faser-Muskel-Schmerz bekannt – ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch ein vielschichtiges Krankheitsbild auszeichnet. Häufig leiden Patienten unter mehreren Symptomen. Doch als kennzeichnend gilt ein starker Gelenk- und Muskelschmerz, der sich über beide Seiten des Ober- und Unterkörpers erstreckt. Symptome wie häufige Müdigkeit, damit verbundene Schlafstörungen, Erschöpfung sowie Konzentrationsprobleme sind Begleiterscheinungen der Fibromyalgie. Zudem gibt es viele Betroffene, die unter Beschwerden wie Ängsten oder Depressionen leiden. 

Fibromyalgie ist folglich eine Erkrankung, die sich auf unterschiedliche Weise äußert. Deshalb gibt es auch kein Rezept, das sich allgemeinverbindlich lindernd auf die Symptome auswirkt. Schmerztherapeutische Behandlungen bedürfen der Abstimmung mit einem Arzt. Darüber hinaus ist es üblich, den Beschwerden mithilfe von Ausdauertraining, Kraft- bzw. Koordinationsübungen, Entspannungstechniken oder einer physikalischen Therapie entgegenzuwirken. 

Autismus

Bei Autismus ist von einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung die Rede, die Mediziner als Autismus-Spektrum-Störung diagnostizieren. Die Diagnose erfolgt im Regelfall vor dem dritten Lebensjahr. Probleme treten entweder in einem oder mehreren der nachfolgend genannten Bereiche auf. Ein Kennzeichen von Autismus liegt beispielsweise vor, wenn Patienten eingeschränkte Interessenten mit sich stetig wiederholenden und stereotyp ablaufenden Verhaltenweisen verfolgen. Ein weiteres klassisches Symptom von Autismus tritt auf, wenn Patienten Probleme bei einem wechselseitigen sozialen Austausch und Umgang aufweisen. Außerdem ist es für Autismus-Patienten typisch, wenn deren nonverbale und sprachliche Kommunikation auffällig ist. 

 

Obwohl Autismus von der Intelligenzentwicklung unabhängig ist, leiden Betroffene häufig unter einer Intelligenzminderung. Trotz intensiver medizinischer Anstrengungen ist Ärzten bis heute keine Ursache für autistische Störungen bekannt. Zumeist führt die Diagnose zu einer deutlichen Einschränkung der eigenen Persönlichkeit, Berufschancen sowie sozialer Kontakte. Als Behandlungsansätze kommen Verhaltenstherapien, Elterntraining sowie medikamentöse Verfahren in Betracht. 

PTSD (Posttraumatische Belastungstörung)

PTSD ist die Abkürzung der sogenannten Posttraumatic Stress Disorder. Diese Erkrankung ist in deutscher Sprache als posttraumatische Belastungsstörung bekannt. Diese sogenannte Belastungsstörung ist eine verzögerte psychische Reaktion, die aus einer Situation mit einer außergewöhnlichen Bedrohung als Folge oder einem extrem belastenden Ereignis resultiert. Auslösende Ereignisse sind sogenannte Traumata, denen Naturkatastrophen, Kriegshandlungen, Gewaltverbrechen oder schwere Unfälle angehören. Häufig vermittelten diese Ereignisse Betroffenen ein Gefühl der Hilflosigkeit, Angst und des Kontrollverlustes. 

 

Ein häufiges Symptom des sogenannten PTSD ist ein Wiedererleben der Situation in Form von Erinnerungen oder nächtlichen Angstträumen. Neben emotionaler Stumpfheit sowie Teilnahmslosigkeit sind aktive Bemühungen ein deutliches Symptom, um das Erlebte wieder wachzurufen. Mehr als die Hälfte aller Menschen wird mindestens einmal in ihrem Leben mit einem traumatischen Ereignis konfrontiert. Dabei erkranken insbesondere die Menschen an PTSD, die an durch andere Menschen hervorgerufenen Traumata leiden.

OCD (Zwangsstörung)

OCD bzw. obsessive-compulsive disorder ist eine Zwangsstörung, die psychischen Erkrankungen angehört. Dadurch entwickeln Patienten Verhaltensweisen, die zumeist mit der Sorge um etwaige Risiken oder Gefahren verbunden sind. Obwohl rund 1 bis 2 Prozent aller Menschen unter OCD leiden, sind Frauen tendenziell eher als Männer von der Erkrankung betroffen. Durchschnittlich setzen Zwangsstörungen im Alter von ungefähr 19 bis 20 Jahren ein. Doch bei über 25 Prozent aller Fälle sind erste Symptome schon vor dem 14. Lebensjahr erkennbar. 

 

An einer Zwangsstörung leidende Patienten klagen über Zwänge wie Triebimpulse oder Gedanken, die regelmäßig auftreten, obwohl Betroffene das gar nicht möchten. Derartige Zwänge treten in vielen unterschiedlichen Situationen auf. Häufige Zwangsstörungen beziehen sich beispielsweise auf Sorgen über die eigene Hygiene oder Zweifel daran, den Herd nicht abgestellt oder die Haustür verschlossen zu haben. Ergänzend liegen sogenannte Zwangshandlungen vor, wenn sich Betroffene überdurchschnittlich häufig waschen oder stetig Kontrollhandlungen zur Beseitigung ihrer Zweifel durchführen. 


Vorteile einer Gewichtsdecke

Therapiedecken haben eine Vielzahl an Vorteilen im Bezug auf Schlafstörungen. Hier eine kleine Übersicht:

  • Insomnie

    Gewichtsdecken können zur Behandlung von Insomnie eingesetzt werden. Eine erhöhte Serotoninausschüttung durch DTPS wirkt sich positiv auf das Gemüt und die Schlafregulierung aus. Der Effekt macht sich nicht immer direkt bemerkbar. Oft berichten Nutzer einer schweren Decke, dass die Eingewöhnung mehrere Tage bis Wochen dauern kann.

  • Angststörungen

    Oft als Folge von RLS, als Begleiterscheinung oder eigenes Krankheitsbild können Angsstörungen das Schlafverhalten von Betroffenen stark einschränken. Gewichtsdecken haben sich gerade bei dieser Art der Störung in Studien als durchaus hilfreiches Therapiemittel erwiesen.

  • Stress

    Gewichtsdecken sind in vielen Kreisen in zwischen die erste Wahl zur nächtlichen Bekämpfung von Cortisol, ein Stresshormon. Stress kann sich sowohl auf das Gemüt als auch den Körper auswirken. Gerade eine gute Schlafhygiene und eine Gewichtsdecke können hier Wunder wirken.

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